russischer Schriftsteller; Werke u. a:
* 21. August 1935
† 24. Oktober 2018
Herkunft
Anatolij Gladilin wurde 1935 geboren.
Wirken
G. arbeitete als Elektromechaniker, besuchte einige Monate die Militärschule und bezog dann ein Literaturinstitut. Sein erstes Buch "Chronik der Zeiten Viktor Podgurskijs" wurde 1956 in der Zeitschrift "Junost" (Jugend) veröffentlicht, die auch die ersten Arbeiten Wassili Aksjonows ("Fahrkarte zu den Sternen") gebracht hatte. Einen der Redakteure dieses Blattes, Valentin Petrowitsch Katajew nannte er (ebenso wie Aksenow) als den Mann, der ihm am meisten gefördert hatte.
G. war sachlich, unsentimental und galt nach parteiorthodoxer Auffassung ebenso wie Aksenow als geistiger Vater jener "negativen" Helden, wie die problematischen Jugendlichen seinerzeit in der sowjetischen Nachwuchsliteratur genannt wurden
Auf die Frage einer sowjetischen Literaturzeitschrift im Jahre 1962: "Wie verstehen Sie die Pflicht des Schriftstellers, den Menschen mit neuen kommunistischen Eigenschaften zu formen?" antwortete G. "Nur die Wahrheit schreiben, ohne die Wirklichkeit zu übertünchen und zu beschönigen. Seinerzeit haben manche Autoren den Leser mit rosaroten Bildern gefüttert". Dem klischierten Leitbild des positiven Helden in der Zeit vor dem "Tauwetter" der russischen Literatur hatte er den Kampf angesagt. Nach seinen neuesten Plänen befragt ...